In ihrem neuen Ratgeber "LAUT" geben Sawsan Chebli und Miriam Yung Min Stein hilfreiche und augenöffnende Tipps zum Umgang mit Hassrede und Shitstorms im Netz.
Fast täglich wird Sawsan Chebli mit Hasskommentaren und Online-Hetze überhäuft. Wenn sie sich auf Social Media äußert, in einem Interview oder mit einem Zeitungsbeitrag in die öffentliche Debatte einmischt; oder, wie so oft, leidenschaftlich für eine diverse und inklusive Gesellschaft ausspricht, türmt sich die Flut an Hate Speech mitunter zu brutalen Shitstorms auf.
Dass aus digitaler schnell körperliche Gewalt werden kann, erlebte sie ganz unmittelbar, als sie eines Tages mitten in Berlin von einem Unbekannten angegriffen wurde. Cheblis Erfahrungen stehen exemplarisch für ein besorgniserregendes, akut demokratiegefährdendes Klima neuer Cybergewalt, die sich in besonderer Härte gegen Frauen, Menschen in Armut, Andersgläubige, Politiker*innen und Migrant*innen richtet.
Wie man Hass im Netz entgegenwirken kann, diskutierte Sawsan Chebli für dieses Buch u.a. mit Expert*innen wie Marina Weisband, Sascha Lobo, der EU-Abgeordneten Alexandra Geese, Renate Künast, dem Rechtsanwalt Chan-jo Jun und Mitarbeiter*innen von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook.
In "LAUT: Warum Hate Speech echte Gewalt ist und wie wir sie stoppen können" (Amazon-Affiliate-Link ) erzählt Chebli nicht nur von den sexistischen, rassistischen und Islam-feindlichen Abgründen unserer Gesellschaft, in die sie während etlicher Shitstorms blicken musste, sondern auch von positiver Energie, Empathie und echter Unterstützung im digitalen Ungewitter. Ein erschütterndes, aber auch augenöffnendes Buch – und ein Appell an uns alle, laut und deutlich gegen Hass und für friedlichen, demokratischen Austausch einzustehen und entschieden Zivilcourage zu zeigen, im analogen wie im digitalen Leben.
Sawsan Chebli kam 1978 in Berlin als zwölftes Kind einer geflüchteten, palästinensischen Familie zur Welt. 15 Jahre lebte sie mit ihrer Familie staatenlos in der Hauptstadt, erst dann erhielten sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Chebli studierte Politikwissenschaften und trat 2001 in die SPD ein. Nach zahlreichen Stationen in Büros von Bundestagsabgeordneten wurde sie 2010 Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Ab Januar 2014 wechselte sie als stellvertretende Sprecherin des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier ins Auswärtige Amt. Von 2016 bis 2021 war sie die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales.
Auf Twitter hat sie über 100.000 Follower*innen und bestimmt mit ihren Tweets die politische Debatte mit. Sawsan Chebli lebt in Berlin, ist verheiratet und Mutter eines Sohnes.
Miriam Yung Min Stein, geboren 1977 in Südkorea, wuchs als Adoptivkind in Osnabrück auf. Sie hat mit Christoph Schlingensief und Rimini Protokoll Theater gemacht und ist eine profilierte deutsche Kulturjournalistin. Sie veröffentlichte diverse Bücher, zuletzt erschien der Spiegel-Bestseller "Die gereizte Frau" bei Goldmann. Social Media fällt ihr schwer, aber sie hält sich für lernfähig. Stein ist Mutter eines Sohnes und lebt mit ihrer Familie in Berlin. (dd/pm)